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Warum wir unsere Angst weder loswerden, bewältigen, noch überwinden müssen

Aktualisiert: 17. Nov. 2022

Angst: ein umfassendes und komplexes Thema. Sie reicht von sich sorgen über Nervosität und Stress bis zu Panik. Angst begleitet uns, ob bewusst oder unbewusst, durch den ganzen Tag. Bei vielen scheint sie sich in letzter Zeit jedoch immer deutlicher bemerkbar zu machen. Sie tritt aus ihrem Schattendasein hervor. Wir sind vielleicht überrascht, woher diese viele Angst plötzlich kommt. Sind vielleicht wütend auf uns selbst, wollen wieder die alte Version unserer selbst zurück. Wollen nichts mehr, als die Angst endlich loszuwerden. Doch, einmal ohne inneren Widerstand betrachtet, was ist die Funktion unserer Angst? Kann sie, abgesehen von einer lebensbedrohlichen Situation, gar nützlich sein? Und wie gehen wir mit ihr um?



Warum wir unsere Angst weder loswerden, bewältigen, noch überwinden müssen - Coaching&Reiki | Dayana Gmünder

In diesem Beitrag betrachte ich die Angst aus unterschiedlichen Perspektiven, um ebendiese Fragen zu beantworten. Denn wenn wir unsere Angst verstehen, nehmen wir ihr bereits etwas Wind aus den Segeln. Lernen wir zudem, mit ihr umzugehen, kann sie zu unserer Verbündeten werden.

Hier eine kurze Inhaltsübersicht:


Was ist Angst und was passiert dabei in unserem Körper?


Angst hat über Jahrmillionen das Überleben unserer Vorfahren gesichert. Ursprünglich über die Nase haben sie Gefahr gewittert. Die Körperreaktion ist damals wie heute dieselbe. Über unsere Sinne wird die Nachricht, dass eine Situation bedrohlich ist, ans Gehirn weitergeleitet. Wird diese als gefährlich eingestuft, bekommen wir es mit der Angst zu tun. Dabei schickt die Amygdala, der sogenannte Mandelkern im limbischen System (Säugetier-Hirn), das für Emotionen zuständig ist, ein Signal an die Nebennieren. Diese schütten daraufhin die Stresshormone Adrenalin und Cortisol aus. Dies passiert automatisch und geht an unserem Verstand, der eine Situation zuerst und zu lange analysieren würde, vorbei. Die Muskeln spannen sich an, Atmung und Puls werden beschleunigt, der Blutdruck erhöht sich, wir werden hellwach und Verdauungsprozesse werden heruntergefahren. Unser Körper ist bereit für Flucht oder Kampf - und dies innert 12 Millisekunden! Die bereitgestellte Energie findet idealerweise beim Fliehen oder Kämpfen einen Kanal und kann abgebaut werden. Wir sind wieder im Gleichgewicht. Entspannung kann ebenfalls einsetzen, wenn unser Verstand eine Situation schliesslich als ungefährlich einstuft.


Ist die Flucht- oder Kampfreaktion nicht möglich, erstarren wir wortwörtlich vor Angst und fühlen gar nichts mehr. Der Herzschlag sinkt, die Muskeln versteifen sich und die Kontrolle über unsere Körperfunktionen lässt nach. Die Angststarre können wir bei vielen Tieren beobachten, bei denen ein stilles Ausharren vor dem Entdecken eines Angreifers schützt.


Wieso haben wir heute Angst?


In lebensgefährlichen Situationen ist Angst also wichtig und dient als Schutzmechanismus. Wenn wir dann unserer Energie einen Kanal geben können, wird uns die Angst nicht weiter beschäftigen. Heute leben wir aber oftmals in Angst, auch wenn unser Leben nicht wirklich gefährdet ist. Diese Alltags-Angst ist es, die uns vom lebendigen und freudvollen Leben abhält. Sie ist anstrengend, scheinbar unwillkürlich und kann jederzeit auftauchen. Sehr subtil, indem wir uns beispielsweise sorgen. Oder aber offensichtlicher, zum Beispiel wenn wir eine Angstattacke haben. Und manchmal zeigt sich die Angst als Herzrasen, manchmal mit einem Schweregefühl in der Brust, manchmal mit Müdigkeit, manchmal mit Bauchschmerzen, usw.. Oft kann es darum auch sein, dass wir gar nicht merken, dass wir Angst haben. Denn Alltags-Angst hat unterschiedliche Gesichter. Eines haben jedoch alle gemein: sie resultieren aus einem dysregulierten Nervensystem, das zu viel Spannung in sich hat.


Entstehung der Alltags-Angst


Der Grund für diesen chronisch erhöhten Stresspegel sind Entwicklungs- und Bindungstraumata aus unseren ersten drei Lebensjahren, die praktisch uns alle in unterschiedlichem Masse betreffen. Oftmals haben es unsere Bezugspersonen nicht böse gemeint, sie waren einfach selbst nicht in Kontakt mit sich und wussten nicht um die Auswirkungen ihrer Handlungen.


Hat ein Baby beispielsweise eine überängstliche Mutter, so wird es zu ihr keinen sicheren Kontakt herstellen können, da diese selbst nie einen solchen erfahren hat. Bei jeder Bedürfnisäusserung des Kindes dissoziiert sie und spaltet ihre eigenen Empfindungen (meist unbewusste Erinnerungen an die eigene Ohnmacht als Kind) ab, da sie diese nicht aushält. Für ein Baby bedeutet es Lebensgefahr, wenn seine Bedürfnisse (nach Nahrung und Kontakt) nicht gestillt werden. Es ist seiner Situation ohnmächtig ausgeliefert. Es bekommt Angst und wird wütend (Kampf-Reaktion). Wenn die Angst zu gross wird und der Wut- bzw. Schreianfall nichts bewirkt, dissoziiert es genauso wie seine Mutter, weil die körperliche Erregung und auch der psychische Schmerz zu stark sind für es. Die bereitgestellte Energie findet keinen Ausweg, die Spannung bleibt im Körper. Die Selbstregulation, für die in diesem Alter die Mutter zuständig wäre, hat nicht stattgefunden. In meinem Blog zum Thema Wut kannst du mehr dazu lesen.


Der Säugling erfährt dadurch einerseits einen ständigen Kontaktabbruch, wodurch der Stress- bzw. Cortisolpegel chronisch erhöht bleibt, um jederzeit auf diese für es lebensbedrohliche Gefahr vorbereitet zu sein. Auch als Erwachsene fällt es uns dann schwer, uns selbst zu beruhigen. Andererseits wird das Kind in diesem Fall zusätzlich das Weltbild der Mutter übernehmen und Glaubenssätze entwickeln, wonach alles und jede:r eine Quelle der Gefahr sein könnte.



Selbstschutz-Strategien


Je nach Umfeld entwickeln wir im Umgang mit der Angst unterschiedliche Strategien mit dem Ziel, unser Überleben bestmöglich zu sichern und möglichst viel Liebe zu erhalten. Daraus entwickeln wir Glaubenssätze, um uns die Welt zu erklären. Einerseits kann es sein, dass wir, wie im obigen Beispiel, extrem ängstlich und übervorsichtig werden, weil wir die Weltanschauung (=Glaubenssätze) unserer ersten Bezugspersonen übernehmen oder aber weil wir beispielsweise deren unterdrückte Anteile ausleben. Andererseits kann es sein, dass wir die Angst aus Selbstschutz völlig abspalten und diese sich vielleicht höchstens in Symptomatiken wie zum Beispiel Reizdarmsyndrom, AD(H)S, Fibromyalgie oder auch Asthma zeigt. Vielleicht überdecken wir die Angst auch mit Wut (auf andere/uns selbst) oder gehen mit einer Keine-Lust-auf-nichts-Einstellung durchs Leben. Dann glauben wir jahrelang, furchtlos zu sein, bis sie, meist durch einen Auslöser wie eine Krankheit, Burnout, Trennung, oder jedes Ereignis, das viel Ohnmacht hervorruft, plötzlich wieder da ist. Der Angst-Panzer ist aufgebrochen. Auf einmal scheint die Erde ein bedrohlicher Ort zu sein, unser vermeintliches Vertrauen ist wie weggeblasen. Eine Katastrophe. Dabei könnten wir es auch so sehen:


Die Angst im Heute zeigt, wie viel Angst wir eigentlich als Babies hatten. Ängste und Panik bringen einen Teil in uns zum Vorschein, den wir einst abgespalten haben, weil er zu schmerzhaft war. Unser Körper will die einst eingespeicherte Energie loslassen. Uns zur Heilung verhelfen. Einen Stein ins Rollen bringen.

Denn wenn die Angst da ist, kommt Bewegung in unser Leben, auch wenn es von aussen betrachtet nicht so aussieht. Ist unser Leidensdruck genügend gross, sind wir bereit, Hilfe von aussen zu holen. Die Angst ebnet uns also den Weg zur Bewusstseinsentwicklung. Schauen wir uns diese Angst genauer an, werden wir feststellen, dass sich darunter andere Emotionen wie Wut, Scham, Schuld, und Trauer befinden, die noch unangenehmer sind als Angst. Wie die Angst-Starre ist auch unsere Alltags-Angst ein Schutz vor noch grösserem Schmerz: Sie bewahrt uns davor, uns aus unserer Komfortzone zu begeben, wo wir zu sehr verletzt werden könnten. Wo wir erneut abgewiesen und wieder in der grauenvollen Einsamkeit und Ohnmacht des Kindes in uns landen könnten.



Angst-Auslöser


Manchmal sind es unsere oftmals unbewussten Gedanken, die mit ihrem negativen Feedback-Loop Angst erzeugen. Unser Gehirn kann nicht unterscheiden zwischen Gedanken und Realität. Denken wir an etwas, reagiert unser Gehirn so, als ob es real wäre.


Manchmal kommt die Angst aber auch scheinbar aus dem Nichts. Dann wird, wie Eckhart Tolle sagt, unser Schmerzkörper aktiviert. Unser Schmerzkörper ist die lebendige Vergangenheit in uns. Er ist eine Anstauung von im Körper gespeicherter Energie, der in gewissen Momenten, wenn unser Geist sich in Gefahr fühlt oder Gefahr in die Zukunft projiziert, anspringt. Wir fühlen uns dann, scheinbar ohne Grund auf einmal ängstlich und ausgeliefert, oder auch wütend, traurig, schuldig, etc.. Hierbei wird auch vom Körpergedächtnis oder von einer Körpererinnerung gesprochen. Unser Körper bedient sich dabei unserer impliziten Erinnerungen. Im Gegensatz zu expliziten Erinnerungen können wir uns an diese nicht bewusst erinnern, z.B. weil wir zum Zeitpunkt des Ereignisses schlicht noch zu jung waren (das explizite Gedächtnis fängt erst etwa im 3. Lebensjahr an, sich zu entwickeln), oder weil wir die Situation ins Unterbewusste verdrängt haben.


Reiki und Angst


In einer Reiki Behandlung gelange ich unter Anderem durch die Arbeit an den sieben Chakren, den Hauptenergiezentren im Körper, an unsere impliziten Erinnerungen und den Schmerzkörper. Jedes Chakra hat dabei eine unterschiedliche emotionale und körperliche Bedeutung. Bei Angst ist es oft das erste Chakra, das sogenannte Wurzelchakra auf der Höhe des Damms, welches nicht im Gleichgewicht ist. Normalerweise schickt es Energie unter anderem durch Becken, Mast- und Dickdarm, Ischiasnerv, Steissbein, Knochen und Gefässe, die Blut durch die untere Körperhälfte bewegen. Ausserdem reguliert es die DNA und ist für gesundes Blut & Knochenmark zuständig. Emotional geht es hier um die Erfahrung von Sicherheit und Wertschätzung in unserer frühesten Kindheit und unsere Ursprungsfamilie im Allgemeinen. Das Wurzelchakra verwendet Erdenergie, um unsere physische Gesundheit zu erhalten. Es widerspiegelt unsere frühen Bindungserfahrungen mit unseren ersten Bezugspersonen. Haben wir den Kontakt mit ihnen als unzuverlässig und unsicher erlebt, erfahren wir auch heute die Welt und andere Menschen nicht als sicheren Hafen. Wir fühlen uns dann aufgrund dieses Bindungstraumas auf der Erde nicht verwurzelt, uns fehlt das Vertrauen, wir sind ängstlich und unsicher. Die Energie im Wurzelchakra ist stagniert und fliesst nicht. Ein hilfreicher Ansatz für die Integration unserer Angst ist es daher, mit dem Wurzelchakra zu arbeiten und damit unsere Wurzeln (=Bindungstrauma) zu heilen.


Wenn wir die Energie rund um das Wurzelchakra wieder zum Fliessen bringen, kommen wir in Kontakt mit lange unterdrückten Emotionen und allem, was wir über unsere Kindheit wissen müssen. Dafür können wir Reiki anwenden oder auch die folgende Chakra-Übung:


Erden in einer Minute:

  1. Ziehe die Schuhe aus

  2. Stapfe zuhause oder im Freien herum

  3. Balle die Hände zu Fäusten

  4. Boxe mit den Händen Richtung Erde, während du herumstapfst

  5. Beim Herumstapfen sprichst du folgenden Satz laut aus: "Ich verdiene es, hier zu sein und ich lebe hier in Freude!"

  6. Stapfe jeden Tag eine Minute lang so herum

Dies ist eine Übung, die wortwörtlich bei der Wurzel anfängt, und die bei regelmässiger Anwendung für ein grösseres Sicherheitsgefühl, mehr Klarheit, weniger Angst und mehr Vertrauen ins Leben sorgen kann.



Was tun bei Angst?


Methoden und Angebote, um die Angst schnell loszuwerden, gibt es unzählige. Doch ich finde die Angst viel zu wertvoll, um sie einfach in den Abfall zu schmeissen. Stattdessen können wir sie für unsere Bewusstseinsentwicklung und die Stärkung unserer Selbstregulation und Beziehungsfähigkeit nutzen. Dann müssen wir unsere Angst auch nicht mehr wegmachen, sondern wir integrieren sie. Bei jeder Integration geht es darum, einerseits Top down (über den bewussten Verstand) und auch Bottom up (über den Körper) zur einst abgespaltenen bzw. eingespeicherten Körperenergie zu gelangen und diese nach und nach zu integrieren. Nachfolgend findest du einige Ansätze, die ich dafür sehr geeignet und hilfreich finde:


Top down: Über den Verstand zur Selbstregulation


Unser Verstand ist ständig entweder mit der Vergangenheit oder der Zukunft beschäftigt. Mit unseren Gedanken an und Sorgen um die Zukunft kreiert er Angst. Und Angst empfinden wir als Problem. Eckhart Tolle sagt dazu:


"Problem bedeutet, dass du im Kopf mit einer Situation beschäftigt bist, ohne die ehrliche Absicht oder Möglichkeit, jetzt zu handeln."

Für ihn ist die Ursache allen Schmerzes, dass wir im Widerstand gegen den jetzigen Moment sind. Gegen die Situation und gegen unsere Emotionen. Im Umgang mit der Angst meint er: "Erkenne die Angst an, beobachte sie, gib ihr deine Aufmerksamkeit, sei vollkommen präsent mit ihr. Indem du das tust, zertrennst du die Verbindung zwischen der Angst und deinem Denken. Lass die Angst nicht in deinen Verstand hochsteigen. Benutze die Kraft der Gegenwart. Dagegen kann die Angst sich nicht behaupten."


Zugegeben, unseren inneren Widerstand aufzugeben und die Angst zu fühlen, ist selbst mit Angst verbunden. Wir wissen ja nicht, was sich hinter der Angst noch so verbirgt. Am besten üben wir dies darum erstmal in einfachen Situationen, z.B. beim Schlange stehen an der Kasse, wenn die Fahrradkette wieder einmal rausfällt, beim Stau, etc.. Auch wenn diese Situationen auf den ersten Blick eher mit Wut verbunden sind: auch hier ist die Angst immer im Spiel. Wir werden uns dementsprechend unserer Gedankenschleifen, unserer Glaubenssätze und Emotionen immer bewusster und können sie immer leichter fühlen, auch in schwierigeren Situationen.


Für einen akuten Angstzustand schlage ich dir vor, einmal folgende Übung auszuprobieren, um vollkommen präsent mit deiner Angst zu bleiben, sie anzunehmen und zu integrieren:

  • Stelle dir in deinem Körper eine Blume vor, die fest im Boden verwurzelt ist und auf Höhe des Brustkorbs ihre wunderschöne Blüte hat. Diese Blume repräsentiert die Angst. Betrachte innerlich mit Dankbarkeit (falls möglich) diese Blüte und heisse sie in deinem Körper willkommen. Lade sie ein, sich sogar noch auszubreiten in deinem Körper. Werde dir anschliessend bewusst, dass es lediglich dein Schmerzkörper ist, der aktiv ist. Dass deine jetzige Angst eine Körpererinnerung ist. Dass keine reale Lebensgefahr besteht. Lege danach den Fokus auf die Stelle im Körper, wo du die Angst am meisten fühlst und stelle dir folgende Fragen: Wie fühlt sich die Angst an? Pulsierend, pochend, ist Enge, Spannung oder Druck da? Wandert sie im Körper? Welche Farbe hat sie? Wie sehen die Ränder aus? Welche Skala hat sie auf einer Skala von 1-10? Mache diesen Durchlauf mehrere Male, bis die Angst sich fast ganz aufgelöst hat.


Bottom up: Über den Körper zur Selbstregulation


Folgende Übungen, die den Körper und das Nervensystem in den Vordergrund stellen, kannst du ebenfalls bei akuter Angst anwenden:


  • Lasse mittels TRE, Singen oder Bewegung im Allgemeinen die aufgebaute Spannung im Körper los und komplettiere die Kampf-/Fluchtbewegung


  • Orientiere dich mit den Augen im Raum und bewege dabei auch Kopf und Oberkörper, sodass deinem Gehirn signalisiert wird, dass aktuell keine echte Gefahr herrscht


  • Rufe während oder nach der Angst jemanden aus deinem nahen Umfeld an und teile dich mit (hier findest du mehr dazu). Durch die sprachliche Interaktion wird unserem Körper signalisiert, dass wir nicht alleine sind (im Gegensatz zu früher).


Zum Schluss: Nur wir selbst können uns retten

Kein Job, kein:e Partner:in, kein Haus, etc. kann uns unsere Angst wegnehmen. Wir selbst müssen die Verantwortung übernehmen, mutig sein, und uns Schritt für Schritt der Angst nähern. Den Wunsch nach Schnellbleiche hinter uns lassen. Dabei werden wir merken, dass die Angst uns nicht nur hilft, bewusst zu bleiben. Sondern auch, uns selbst immer noch besser kennenzulernen. Unsere alten Wunden zu sehen und Mitgefühl für uns zu entwickeln. Dabei unseren Schmerzkörper immer mehr schmelzen zu lassen. Uns immer mehr auf den Kontakt mit uns selbst und anderen einzulassen, dem Leben immer mehr zu vertrauen. Bis wir unsere Angst wahrlich nicht mehr als Schrecken, sondern als unsere Verbündete betrachten. Wagen wir es also, uns auf sie einzulassen!





Quellen und weiterführende Literatur:

1 Comment


Dayana Gmünder
Nov 18, 2022

Eine Frage, die zum Thema „Wieso haben wir heute Angst“ aufgekommen ist:


"Wieso habe ich Angst davor, jemanden aus meinem Freundeskreis zu verletzen, indem ich ehrlich bin?"


Dein Verstand projiziert hier Gefahr in die Zukunft. Und die Gefahr ist, alleine gelassen zu werden und niemanden zu haben. Würde dies tatsächlich eintreten, wäre das für dich als Erwachsene:r aber kein Todesurteil. Als Kind aber war es das. Wurdest du damals alleine gelassen und wurden deine Bedürfnisse nach Nahrung und Kontakt nicht befriedigt, bedeutete das für dich Lebensgefahr. Längerfristig war das für deinen kleinen Organismus nicht tragbar und er hat sich quasi vom Geschehen abgekappt. Du bist dissoziiert und hast dich immer mehr von deinen Bedürfnissen abgeschnitten. Hast dich angepasst, um eben…


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